Ergotherapie in der Geriatrie

Auch in der Geriatrie ist das oberste Ziel der Ergotherapie die größtmögliche Selbstständigkeit und Teilhabe am sozialen Leben.

Ergotherapie kann zu einer Minderung, beziehungsweise Verhinderung der Pflegebedürftigkeit führen.

Dabei stehen die Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL, Activities of daily living) im Vordergrund. Dies betrifft zuerst die Körperpflege und das Ankleiden, aber auch Tätigkeiten im Haushalt, Fortbewegung und soziale Teilhabe. Alles, was der Klient täglich können, beziehungsweise wieder können möchte.
Individuelle Ziele im Rahmen der Ergotherapie in der Geriatrie sollten zusammen mit dem Klienten festgelegt werden. Ist der Klient selbst nicht mehr in der Lage sich zu äußern, kann ein naher Angehöriger diese Aufgabe übernehmen, um die Zielsetzungen für den Klienten bedeutsam zu gestalten

Mögliche Ziele der Ergotherapie in der Geriatrie
  • selbstständige Durchführung der Körperpflege bzw. Teile der Körperpflege
  • Sturzprävention
  • Erhöhung der Mobilität durch funktionelle Therapie und/oder Hilfsmittelversorgung
  • Verbesserung der Wahrnehmung durch sensomotorisch-perzeptive Verfahren
  • Strukturierung des Tagesablaufs
  • Aktivierung
  • sinnvolle Freizeitgestaltung
  • Versorgung mit Hilfsmitteln
  • Training motorischer und kognitiver Funktionen
  • Beratung der Angehörigen
  • Beratung des Pflegepersonals und weiterer Therapeuten
  • ADL-Training
Therapieinhalte

Ergotherapeuten nutzen unterschiedliche Medien und Methoden, um das übergeordnete Ziel der (Wieder)-Erlangung der größtmöglichen Selbstständigkeit zu erreichen.

Jede Alltagsaktivität, jede künstlerische und kreative Betätigung, jedes Spiel und jedes Sportgerät kann dabei eingesetzt werden. Solange dies zielgerichtet geschieht und für den Klienten bedeutsam ist, dient dies der Weiterentwicklung und Stabilisierung des Klienten.

In einem Pflegeheim kann die Therapie beispielsweise darin bestehen, dem Bewohner die Orientierung im Heim zu ermöglichen. Dazu können zum Beispiel Symbole an Türen und Fluren eingesetzt, Pläne zu Hilfe genommen oder Rituale geschaffen werden, die es dem Bewohner erleichtern, sich zu erinnern.

Auch ein Rollstuhltraining, in dem der Klient lernt, sich selbstständig mit dem Rollstuhl zu bewegen und Hindernisse zu überwinden, kann Teil der Therapie sein.